MÜNCHENER B–ENNALE – FEST–VAL FÜR NEUES MUS–KTHEATER
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MÜNCHENER B–ENNALE
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März
2022
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Once to be realised




Sechs Begegnungen mit Jani Christous »Project Files« von Beat Furrer, Barblina Meierhans, Olga Neuwirth, Younghi Pagh-Paan, Samir Odeh-Tamimi und Christian Wolff




Eine Frau in Schwarz, ein Klangkontinuum, unterbrochen durch eine Explosion, Menschenmassen, die die Bühne stürmen, Verkehrsampeln, der ohrenbetäubende Gesang der Zikaden auf Chios in der Mittagshitze, das Spiel im Ensemble als Chiffre gesellschaftlicher Konstellationen, die Beschwörung des metaphysisch Anderen, Komponieren als Versuch eines Bruchs mit der musikalischen Syntax oder auch als »leichter Druck gegen die Sinngrenze«: Der Kosmos des griechischen Komponisten Jani Christou ist labyrinthisch verzweigt im Reichtum seiner suggestiven Bilder und Entwürfe. Er überschreitet das rein Musikalische hin zu einer Integration von Szene, Text und Bild und verlässt zugleich die Räume der Kunst, versteht das Politische und Soziale ebenso als kompositorisches Material wie er Kompositionen für konkrete Naturlandschaften und Kulturräume entwirft. Und er bleibt letztlich prophetischer Entwurf, … once to be realised:

Christou entwarf in seinen letzten Lebensjahren in knapp 130 einzelnen Skizzen eine Reihe noch zu komponierender Stücke. Nur wenige davon hat er jedoch vor seinem plötzlichen Tod bei einem Autounfall, 1970, an seinem 44. Geburtstag, ausarbeiten können. Der Großteil dieser visionären Entwürfe wurde in den knapp 50 Jahre seit seinem Tod nicht realisiert und erst jetzt werden sie zur Grundlage eines neuen Musiktheaters: Zusammen mit dem renommierten griechischen Regisseur Michail Marmarinos konfrontieren sich sechs Komponist*innen, die zu den profiliertesten Schöpfer*innen aktuellen Musiktheaters zählen, mit Christous Entwürfen. Sie begegnen ihnen mit ihrer eigenen Musiksprache, setzen sich ihnen aus und lassen sich inspirieren, um mit ihren eigenen Mitteln und ihrer eigenen Idee in die Zukunft fort- und weiterzuschreiben. Dabei entsteht ein Musiktheater, das archaisches Drama ebenso ist wie soziale Skulptur, das die Mächte des Mythos beschwört, um von einer musikalischen Praxis hin den Sprung in, im Sinne Christous, eine »Metapraxis«, in ein metaphysisch Anderes zu schaffen — und ist »Ausbruch aus der Syntax«, Anschlag auf die Logik im Verhältnis des Ausführenden zu seinen eigenen besonderen Ausdrucksmitteln.

Vorstellungen

Montag, 07.03.22, 19:30 Uhr, Utopia (Heßstraße 132, München) Tickets
Dienstag, 08.03.22, 19:30 Uhr, Utopia (Heßstraße 132, München) Tickets
Mittwoch, 09.03.22, 19:30 Uhr, Utopia (Heßstraße 132, München) Tickets
Donnerstag, 10.03.22, 19:30 Uhr, Utopia (Heßstraße 132, München) Tickets
Freitag, 15.04.22, Onassis Culture Centre Athen Tickets
Samstag, 16.04.22, Onassis Culture Centre Athen Tickets
Sonntag, 17.04.22, Onassis Culture Centre Athen Tickets

Uraufführung am 23.01.2022, Deutsche Oper Berlin

Sprache: Deutsch, Englisch, Altgriechisch

Dauer: ca. 2 Stunden, eine Pause

Kompositionsaufträge der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale
Koproduktion der Münchener Biennale mit der Deutschen Oper Berlin und dem Onassis Cultural Center Athen
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Kompositionsaufträge an Olga Neuwirth, Samir Odeh-Tamimi, Younghi Pagh-Paan und Christian Wolff
Finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung


   
Künstler*innen
Besetzung
Pia Davila (Mezzosopran), Matthew Cossack (Bariton), Marius Boehm (Schauspieler), Meik van Severen (Schauspieler), Sofia Pintzou (Tänzerin), Robyn Schulkowsky (Percussion_Stück von Olga Neuwirth)

Ensemble dissonArt:
Jannis Anissegos (Flöte), Alexandros Stavridis (Klarinette), Theodoros Patsalidis (Violine), Chara Sira (Viola), Vassilis Saitis (Violoncello), Yiannis Chatzis (Kontrabass), Kostas Argyropoulos (Schlagzeug), Lenio Liatsou (Klavier)

Cantando Admont:
Friederike Kühl (Sopran), Elina Viluma-Helling (Sopran), Annika Westlund (Mezzosopran), Helena Sorokina (Mezzosopran), Hugo Paulsson Stove (Tenor und Bariton), Bernd Lambauer (Tenor), Matias Bocchio (Bariton), Christoph Brunner (Bass)
Partner und Sponsoren