Oper in zwei Akten
Uraufführung als Videoproduktion auf dieser Website: 5.3.–19.3.2022
nach einer Geschichte von Fabià Santcovsky
Ein Paar führt eine auf allen Ebenen harmonische und sinnliche Beziehung. Zwischen beiden gibt es ein nahezu tägliches Ritual, bei dem sie für ihn singt und mit der Kraft ihrer Stimme quasi ein neues Universum für beide schafft. Als sie allerdings krank wird und zu verstummen droht, verschiebt sich der Fokus für sie auf die Erhaltung ihrer Stimme, für die sie schließlich sogar die experimentellste Behandlung in Kauf nimmt. Während sie nach dem Eingriff ungeahnte stimmliche Möglichkeiten erhält und ihre Wahrnehmung eine neue Dimension erfährt, entfernt sie sich gleichzeitig von ihm – plötzlich scheinen unsagbare Universen zwischen ihnen zu liegen.
In »Transstimme« fragt Fabià Santcovsky sowohl nach der existenziellen Bedeutung der menschlichen Stimme für die Identität des Menschen als auch nach den Risiken eines technischen Optimierungswahns. Mit seinem an mythologische Stoffe wie »Pygmalion«, aber auch an den Allmachtswahn eines Faust erinnernden Musiktheaterstücks beleuchtet er die fragwürdigen technologischen Entwicklungen unserer Gegenwart und ihre Auswirkungen auf unsere menschlichen Beziehungen.
Sprache: Deutsch
Dauer: ca. 105 Minuten
Kompositions- und Librettoauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale und des Staatstheaters Braunschweig
In Zusammenarbeit mit dem Münchener Kammerorchester
Herstellung Bühnenbild: Dekorationswerkstätten des Staatstheater Braunschweig
Mit freundlicher Unterstützung durch das Institut Ramon Llull
Juliana Zara (Sopran) wurde in Kalifornien geboren und ist seit der Spielzeit 2019/20 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. Sie absolvierte ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und am Oberlin Conservatory (USA). Seit 2018 ist sie Stipendiatin der Yehudi Menuhin Live Music Now Stiftung. Mit großer Begeisterung widmet sie sich dem zeitgenössischen Repertoire, so sang sie kürzlich u.a. Wolfgang Rihm‘s Ophelia Sings auf der Bühne des Nationaltheaters in München sowie Neuwirth‘s Piazza dei Numeri mit dem ECHO Ensemble in Berlin. 2021 wird sie die Uraufführungen Transstimme von Fabià Santcovsky auf Einladung der Münchner Biennale sowie Singularity von Miroslav Srnka im Cuvilliés-Theater / Bayerische Staatsoper mit dem Klangforum Wien interpretieren. Ihr Opernrepertoire umfasst Partien wie Philine (Mignon), Frasquita (Carmen), Adele (Die Fledermaus), Papagena (Die Zauberflöte) und Zerbinetta (Ariadne auf Naxos). Einige Gastauftritte führten sie u.a. an das Göttinger Symphonieorchester, Opera NEO, und zum Boston Early Music Festival.
Oscar Bloch studiert im vierten Jahr Schauspiel an der Theaterakademie August Everding und war unter anderem in den Produktionen „Wir sind noch einmal davongekommen“ (Regie: Marcel Kohler), „Frankenstein“ (Regie: David Shiner) und „Noch ist nicht aller Tage Abend“ (Regie: Malena Große) zu sehen. Vor dem Studium absolvierte er das Abitur in seiner Heimatstadt Rostock, war mehrere Semester im Fach Informatik eingeschrieben und sammelte erste Erfahrung in der freien lokalen Theaterszene. Seit dem Wintersemester 2019/2020 ist er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.